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Wie schneidet die Homöopathie im Vergleich zur Schulmedizin ab?

In Studien, die die Wirkung von Homöopathie und Schulmedizin miteinander vergleichen, konnte gezeigt werden, dass die Homöopathie zu genauso guten oder sogar besseren Ergebnissen wie die Schulmedizin führen kann.

Behandlung spezifischer Erkrankungen

Infektionen der oberen Atemwege
Eine internationale, multizentrische Studie hat gezeigt, dass in der medizinischen Erstversorgung die homöopathische Behandlung akuter Beschwerden der oberen Atemwegen und Ohren der schulmedizinischen Behandlung nicht unterlegen ist.1 Die Studie untersuchte 1577 Patienten in insgesamt 57 medizinischen Erstversorgungseinrichtungen in 8 Ländern (Österreich, Deutschland, Niederlande, Russland, Spanien, Ukraine, Großbritannien, USA), die entweder homöopathisch oder schulmedizinisch behandelt wurden.

Schwindel
In vier klinischen Studien (2 RCTs und 2 Anwendungsbeobachtungen) wurde das homöopathische Präparat „Vertigoheel“ mit anderen bestehenden Behandlungen gegen Schwindel verglichen. Eine Metaanalyse der vier Studien stellte fest, dass Vertigoheel keine schlechteren Ergebnisse als Betahistin oder Dimenhydrinat aufweist, gemessen an der Zahl von Schwindelanfällen sowie deren Dauer und Intensität.2

Beobachtung der Patienten-Ergebnisse für mehrere Bedingungen

Chronische Erkrankungen in der Allgemeinmedizin (Frankreich)
Die Homöopathie ist in Frankreich weitverbreitet. In einer groß angelegten Studie – die sogenannte „EPI3-Studie“– mit 8.559 Patienten von Hausarztpraxen wurde die Wirksamkeit von homöopathischen Behandlungen beurteilt. Diese Studie kam zu dem Schluss, dass Patienten, die von homöopathisch geschulten Hausärzten behandelt wurden, ähnliche klinische Ergebnisse erzielten wie Patienten, die mit konventioneller Medizin behandelt wurden, aber weniger konventionelle Medikamente benötigten. Bei den behandelten Erkrankungen handelte es sich um Infektionen der oberen Atemwege3, Erkrankungen des Bewegungsapparats4 sowie Schlaf-, Angst- und depressive Störungen.5

Chronische Erkrankungen in der Allgemeinmedizin (Deutschland)
Eine Studie aus Deutschland mit 493 Patienten, die wegen chronischer Erkrankungen bei Allgemeinmedizinern in Behandlung waren, hat nachgewiesen, dass die Homöopathie bei vergleichbaren Kosten zu besseren klinischen Ergebnissen als die Schulmedizin führt.6

MehrWeniger

Eine deutsche Krankenversicherung hatte eine Studie in Auftrag gegeben, um den Nutzen von Homöopathie in der Behandlung von häufig auftretenden chronischen Erkrankungen in der allgemeinmedizinischen Praxis zu ermitteln. Dabei sollte festgestellt werden, ob der Versicherer die homöopathische Behandlung weiterhin als Leistung abdecken sollte. 493 Patienten (315 Erwachsene, 178 Kinder) in allgemeinmedizinischer Behandlung erhielten entweder schulmedizinische oder homöopathische Arzneimittel. Die Studie zeigte, dass Patienten in der homöopathischen Behandlungsgruppe eine deutlichere Besserung aufwiesen als Patienten in der schulmedizinischen Behandlungsgruppe  (p=0,002). Die Beurteilung der Ärzte ergab ferner, dass Kinder in homöopathischer Behandlung ein besseres klinisches Ergebnis vorwiesen, verglichen mit denen, die schulmedizinische Medikamente erhalten hatten (p<0,001). Es wurde kein signifikanter Kostenunterschied zwischen beiden Gruppen festgestellt.

Zu den behandelten Beschwerden zählten Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, depressive Störungen, Schlafstörungen und Entzündungen der Nebenhöhlen bei Erwachsenen sowie atopische Dermatitis, allergische Rhinitis und Asthma bei Kindern. Die Studie wurde 2005 veröffentlicht, und der Versicherer (Innungskrankenkasse Hamburg) erstattet noch heute homöopathische Behandlungen.

Evidenzbasierte Entscheidungsfindung

Manche Menschen sind der Meinung, dass die Wirkung der Homöopathie nicht „wissenschaftlich bewiesen“ ist, während die konventionellen Medikamente „erprobt und getestet“ sind. Überraschenderweise ist diese Frage gar nicht so eindeutig, wie man meinen könnte.

Eine Analyse des British Medical Journal’s (BMJ) Clinical Evidence7 zeigt, dass nur 11% der 3.000 konventionellen medizinischen Behandlungen, die im National Health Service (NHS) des Vereinigten Königreichs üblicherweise eingesetzt werden, als nützlich bekannt sind.

ReferenzenWeniger

  1. Haidvogl M. et al. Homeopathic and conventional treatment for acute respiratory and ear complaints: A comparative study on outcome in the primary care setting. BMC Complement and Altern Med, 2007; 7:7 | Full text
  2. Schneider et al. Treatment of vertigo with a homeopathic complex remedy compared with usual treatments – a meta-analysis of clinical trials. Arzneim.-Forschung, 2005; 55(1): 23-29 | PubMed
  3. Grimaldi-Bensouda, L. et al. Management of upper respiratory tract infections by different medical practices, including homeopathy, and consumption of antibiotics in primary care: the EPI3 cohort study in France 2007-2008. PLoS One, 2014; 9: e89990 | Full text
  4. Rossignol, M. et al. Impact of physician preferences for homeopathic or conventional medicines on patients with musculoskeletal disorders: results from the EPI3-MSD cohort. Drug Saf., 2012; 21: 1093–1101 | PubMed
  5. Grimaldi-Bensouda, L. et al. Who seeks primary care for sleep, anxiety and depressive disorders from physicians prescribing homeopathic and other complementary medicine? Results from the EPI3 population survey. BMJ Open, 2012; 2 | Full text
  6. Witt C, Keil T, Selim D, et al. Outcome and costs of homeopathic and conventional treatment strategies: a comparative cohort study in patients with chronic disorders. Complement Ther Med, 2005;13: 79-86 | PubMed
  7. BMJ Clinical Evidence, Efficacy Categorisations. 2017. Available from http://clinicalevidence.bmj.com/x/set/static/cms/efficacy-categorisations.html [Accessed 25 Sept 2017]

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